650. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

In allen Medien das Gerede über die bayerische Verwandtenaffäre. Mit dem Quatsch wird ganz von selbst Schluss sein, wenn endlich einmal jemand die Presseleute darüber aufklärt, dass nach deutschem Recht die Ehefrau, die Braut und die Lebensgefährtin, auch die des Vaters, nicht mit einem verwandt ist.

Die Schrottpreise steigen. Das ist eine Chance für eifrige Sammler. Hier ein Tipp für Clevere: 20 000 Schrottteile von jeweils mehr als zehn Zentimetern Größe schweben herrenlos in der Erdumlaufbahn. Auf geht’s! Wer zuerst kommt, mahlt zuerst.

Immer wieder sagt man, das deutsche Bildungssystem sei vorbildlich. Doch im Fernsehen wird seit vielen Jahren vorgeführt, was wirklich gilt: Bei uns sind beispielsweise Leute wie Joschka Fischer und Günther Jauch, die keine höhere Bildung haben, die absoluten Gewinner, und das nur, weil sie geschickt genug sind, den Allwissenden zu mimen.

Natürlich habe ich den Wirt, der sich voller Stolz als Gastronom bezeichnete, weil er doch für den Gast da sei, bei seiner Meinung gelassen. Muss man alles positiv sehen.

Da schickt der Deutsche Taschenbuch-Verlag mir sein Premium-Programm mit den Neuerscheinungen des nächsten Winterhalbjahrs, damit ich auswählen kann, was ich rezensieren will. Zehn Romane im Angebot, aber alle nur Übersetzungen. Da für mich die Sprache besonders wichtig ist, ist das ein uninteressantes Angebot, denn Übersetztes ist Behelf – oder im besten Falle etwas ganz anderes als das Geschriebene. Ich habe deshalb noch nie die Erlaubnis zur Übersetzung eines meiner Romane gegeben.

Jetzt betätigt sich die Bundeskanzlerin als Eselflüsterin, wenn sie uns einredet, dass bis 2020 eine Million Elektroautos auf unseren Straßen fahren. Dabei weiß sie genau: Die Elektromobilität bleibt ein Traum, weil ihre Probleme ungelöst sind. Zu schwere Batterien, die zu lange Ladezeiten an zu wenigen Ladesäulen benötigen, um die zu teuren Wagen zu kurze Strecken weiter zu bewegen. Dazu kommt, dass der Strom, den die Batterien schlucken, noch lange nicht so grün ist, dass man von einem Umstieg auf Umweltschutz sprechen könnte, und dass die Geräuschlosigkeit der Fahrzeuge im Straßenverkehr die Unfallgefahr für Fußgänger und Radfahrer erheblich erhöht. Ganz abgesehen davon, dass man den Selbsterhaltungstrieb und die Marktstärke der großen Ölkonzerne nicht unterschätzen sollte. In Dänemark und Israel, also in Ländern, in denen man Kurzstrecken fährt, haben die Esel ihre Ohren schon zugeklappt.

Meine Nachbarin sieht regelmäßig die Sendung „Das Sandmännchen“. Als Einstimmung, sagt sie, braucht sie das vor dem Umschalten zu den Heute-Nachrichten, weil das Sandmännchen einem immer so schön Sand in die Augen streut.

Der Mensch schuf Gott nach seinem Bilde, so klärte der Philosoph Ludwig Feuerbach (1804-1872) uns auf. Das traf zu für die Götter der alten Germanen und der alten Griechen. Die waren wie die Menschen. Was den Vorteil hatte: Man konnte auf Augenhöhe mit ihnen sprechen, kam also besser mit ihnen klar. Dagegen ist der Gott der Israeliten und ihrer Nachfolger nicht nach unserem Bilde geformt, eher nach dem Bild eines Übermenschen, den es nicht gibt. Was zu allerlei Problemen führt.

Früher hieß es in Fragebögen: Geschlecht? Heute liest man dort stattdessen: Sexuelle Orientierung? Was für mich die Frage aufwirft: Sind wir jetzt nicht mehr schlecht, wenn wir die Hose aufmachen, sondern nur orientierungslos?

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