Virtuell

Bekanntlich ist die Sprache eine Frau mit Vergangenheit. Manche Wörter haben es besonders toll getrieben. Das kann man auch von dem Wort v. sagen. Vom lateinischen Begriff virtus ausgehend, was Tugend und männliche Tüchtigkeit hieß, wurde es zum eingedeutschten Fremdwort Virtualität, was nur noch die innewohnende Kraft bedeutete. Und über die inzwischen veralteten Begriffe virtualiter und virtual, die bloß eine Möglichkeit andeuteten, verkam es schließlich zu dem modernen Ausdruck v., der für Computerfreaks das Gegenteil von real meint, also unwirklich, und damit ganz neue Welten öffnet (vgl. Computer, Etymologie).

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