Schauspielerehe

S. ist ein schöner Begriff für den Versuch des Unmöglichen. Kann es doch ein Schauspieler einer Schauspielerin niemals abnehmen, wenn sie ihm sagt, sie liebe ihn, und umgekehrt. Weil jede emotionale Unterstreichung, jede Geste und jeder spezielle Zungenschlag nur als Beleg für berufliche Tüchtigkeit abgetan wird. Eine Scheidung ist beinahe unvermeidlich, weil in dieser Branche der Spieler, die beliebig austauschbar sind, auf Dauer kein Mensch dem anderen etwas vorspielen kann, was für mehr als Selbstsucht gehalten wird. Immerhin dient die Scheidung genau wie die vorangegangene Eheschließung der Publizität (vgl. Berufskrankheit, Liebe, Schauspieler).

Dieser Beitrag wurde unter Lästerlexikon, S, S-Z veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.