Historikerstreit

Im Jahre 1986 entbrannte in Deutschland ein Streit unter Historikern und Philosophen über die historische Einordnung der nationalsozialistischen Verbrechen. Während die einen Hitler in der Verbrecherkartei neben berühmten Massenmördern wie Qin Shi Huangdi, Baibars, Tamerlan, Stalin, Mao, Pol Pot und Idi Amin sahen, setzten die anderen ihn in scholastischer Manier auf die Nadelspitze der Bösartigkeit, wo neben ihm kein anderer mehr Platz fand. Dabei spielten nicht einmal die Quantitäten an Toten die entscheidende Rolle, denn darin konnte Stalin mit Hitler gleichziehen, und Mao übertraf sie alle. Es gab vielmehr die Vorstellung eines qualitativ anderen Verbrechens, das Hitler begangen hat. Ob uns Nachgeborenen eher die eine oder die andere Betrachtungsweise dabei hilft, aus der Geschichte zu lernen, blieb eine offene Frage (vgl. Gelehrsamkeit, Ich).

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