Gegenöffentlichkeit

Der Begriff stammt von der 68er-Bewegung des 20. Jahrhunderts. Er stand für ein Gemenge von Alternativaktionen, mit denen die Meinungsmonopole der etablierten Presse unterlaufen werden sollten. Zu diesen Aktionen zählten Demonstrationen, Blockaden, Flugblätter, Plakate sowie eigene Radiosender und die Herstellung von Videofilmen. Dazu sind auch Alternativverlage und die Zeitung taz zu zählen. Trotz aller Begeisterung und Energie blieb der Erfolg marginal. Erst durch das Internet bekam die G. seit der Jahrhundertwende eine ganz neue Dynamik, weil sich nun in den sozialen Medien und anderen Foren sowie Blogs für jeden die Möglichkeit auftut, seine Meinung den offiziell und pressemäßig verbreiteten Meinungen entgegenzusetzen, mit starker Resonanz, wenn auch oft schlecht durchdacht und in einem miserablen Deutsch. Und die etablierten Medien sehen mit hochgezogenen Augenbrauen bei fallenden Auflagenzahlen, dass damit die ewige Einbahnstraßenregelung der Meinungsmache aufgehoben wird (vgl. Aktionismus, Blogs, Lügenpresse, Netzine).

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