Laufenbergs Läster-Lexikon
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Archiv der Kategorie: J-R
Frauenpower
Viel älter als Emanzen ahnen. Denn F. zeigte sich schon in der Fälschung der Story von den ersten Menschen. Da wurde der Mann karikiert als ein Mensch mit einer Rippe weniger, dabei hatte unsere Urmutter in Wahrheit ihren Spaß daran, dass der Mann einen Knochen mehr hatte – oder das, was sie für einen Knochen halten musste, wenn sie ihn hielt. Später hat F. sogar durchgesetzt, dass der Mann sein sekundäres Geschlechtsmerkmal, den Bart, beseitigt, während sie sich für das sekundäre Geschlechtsmerkmal der Frau, den Busen, immer geilere Präsentationsformen einfallen ließ (vgl. Bart, Brüste, Emanzipation).
Gleichberechtigung
Ein modernes Ideal, Kind des 20. Jahrhunderts, nicht zu verwechseln mit Gleichbehandlung, weil gerade wegen der naturgegebenen Ungleichheit der Menschen jeder das Recht auf eine ungleiche Behandlung hat (vgl. Gerechtigkeit, Intersexuell).
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Gottesbezug
In der schon recht liberalen Weimarer Verfassung von 1919 hatte es geheißen, ein Eid könne auch mit dem Bezug auf Gott gesprochen werden. Das Grundgesetz von 1949 brachte dagegen die Formulierung, ein Eid könne auch ohne den Bezug auf Gott geleistet werden. Das war ein großer Schritt zurück in Richtung Mittelalter, nämlich von der ideologischen Neutralität als dem Normalzustand zur Ideologie als Normalität. Bleibt zu befürchten, dass es bei dem in etlichen Weltreligionen herrschenden Trend zum Fundamentalismus, der neuerdings sogar bei den noch vorhandenen Resten des Christentums zu spüren ist, in der zukünftigen Verfassung der Europäischen Union heißen wird, ein Weglassen des Bezugs auf Gott beim Eid könne zu strafrechtlicher Verfolgung führen (vgl. Fundamentalismus, Religion).
Gut
Einerseits: Das Gute ist ein so dummes Vorurteil wie das Böse. Es gibt das eine wie das andere nicht, weder personifiziert noch als Qualität unseres Handelns. Denn wie eine Handlung sich auf die Mitmenschen auswirkt, das lässt sie für die einen als gut und gleichzeitig für die anderen als böse erscheinen, womit sich diese Kategorien als untaugliche Kriterien unseres Handelns erweisen. Andererseits: Dass Güter nicht die Steigerung von G. meint, sondern bloß die Mehrzahl, und eigentlich überflüssig ist, weil es doch schon die Pluralform Gute gibt, die das Gegenteil von Böse oder Schlechte meint, das ist ein Effekt der Trense, die wir im Maul tragen. Wir leben immer am straffen Zügel der Altvorderen. So müssen wir die Zukunft schaffen (vgl. Böse, Dummheit).
Intellektueller
Ein einsamer Held auf dem Kriegspfad des Geistes, dem der erreichte Bekanntheitsgrad und sein Nachruhm wichtiger sind als Pöstchenschacher und Geld und der Wahrheitsgehalt sämtlicher Ideologien. Durch diese Bescheidenheit wird er zum Erzfeind jedes Despoten (vgl. Aufklärung, Intellektuelle, Volksverdummung).
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Jahrgang
Beim Wein ist der J. so wichtig wie beim Auto. Doch bei deinen Zeitgenossen – vor allem auch bei Frauen – sagt der J. entgegen der vorherrschenden Meinung nichts über das wahre Alter, weil neben dem in Jahren gemessenen Alter und dem gefühlten Alter das heute schon messbare biologische Alter ausschlaggebend ist (vgl. Alter, Fitness, Jugendlichkeitswahn).
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Jahrgänge
Jahrgänge sind eine viel zu unsichere Konstante, um ernst genommen zu werden. Denn je älter du bist, umso stärker fühlst du: Der Jahr-Gang ist zum Jahr-Rennen verkommen, und das nimmt kein gutes Ende (vgl. Alter, Gefühl, Henkersmahlzeit).
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Jargon
Was die Franzosen als unverständliches Gemurmel bezeichnen – die Sprache bestimmter sozialer Schichten oder einer wissenschaftlichen Disziplin – , kann so wertvoll wie gefährlich sein. Wer den J. einer Gruppe beherrscht, kann sich schon allein damit als dazugehörend einschleichen, wer ihn nicht beherrscht, verrät sich als nicht dazugehörend (vgl. Bildung, Bluff).
Jeans
Arbeitshose aus reiner Baumwolle, von dem deutsch-jüdischen Emigranten Lewis Strauss Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA hergestellt und 1872 als Nietenhose zum Patent angemeldet. Ursprünglich nur blau und so hässlich, dass sie ganz von selbst weltweit zum Modeartikel wurde, inzwischen vielfach abgewandelt und zum Symbol des Amerikanismus geworden. Vom Papst noch nicht als “Verhüterli” verflucht, dabei ist die hautenge Hose das wirksamste Mittel zur Empfängnisverhütung, weil sie zwar an der Frau sehr aufreizend wirkt, beim Mann aber durch die Dauererwärmung der Hoden die Zeugungsunfähigkeit fördert (vgl. Fleischeslust, Wirtschaftsimperialismus, Zeugungsfähigkeit).