Laufenbergs Läster-Lexikon
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Archiv der Kategorie: I
Ich
Das I. ist für jeden Menschen, wo und wann immer er lebt, das A und O. Darin sind alle Menschen gleich. Denn das Bewusstsein vom eigenen I., um das sich alles dreht, ist das eigentlich Menschliche. Es unterscheidet den Menschen von der gesamten übrigen Natur. Es ihm zum Vorwurf zu machen ist deshalb Unsinn. Egoismus und Egozentrik sind keine Schimpfwörter, sondern Binsenweisheiten. Und Autismus ist lediglich eine krankhafte Übersteigerung des Natürlichen. Dass Menschen für die Äußerungen ihres I.-Interesses viele schöne Umschreibungen benutzen – hohes Ethos und andere hehre Haltungen sowie Ideale aller Art -, resultiert stets entweder aus Dummheit oder aus Gerissenheit, wobei die Frage offen bleibt, was schlimmer ist (vgl. Durchgangsinteressen, Ich-Instinkt, Interesse, Kreativ, Menschenfreundlichkeit, Nachruhm, Namenskult, Peinlichkeit, Politiker, Prioritäten, Ruhm, Sammler, Verzweiflung, Werte).
Ich-Instinkt
Die dem Menschen – adäquat auch manchen höher entwickelten Tieren – von der Natur vorgegebene oberste Priorität bei aller Motivation zum Handeln heißt: Mein Ich raushängen! Das nenne ich den I.-I. oder auch Laufenberg-Instinkt. Weil es aber in der feinen Gesellschaft verpönt ist, ihn zu zeigen, muss man ihn mit allerlei vorgeschobenen edlen Absichten tarnen. Wer sich das einmal klargemacht hat, ist gegen die Verführung durch falsche Ideale gefeit und vor jedem Betrug durch falsche Motive geschützt. Darauf kann sich verlassen, wer das Buch “Ich ist top”, hier im NETZINE unter Bücher zu finden, gelesen hat (vgl. Demut, Erkenntnis, Frieden 1, Geschlechtsverkehr, Hedonismus, Ich, Kaufmannsgeist, Kreativität 1, Nachleben, Selfie, Überleben, Vernunft).
Idee
Eine I. ist immer ein Geschenk des Himmels – oder der Hölle. Wenn sie im richtigen Moment kommt und man die nötigen Fähigkeiten für ihre Umsetzung hat, ist man da wie dort ein Ass (vgl. Leerlauf, Kreativität).
Idiot
I. ist eigentlich kein Schimpfwort, weil damit nur ein einfacher Mensch gemeint ist, der für sich sein will, weil er sich selbst genügt. Aber mach das mal einem klar, den du I. genannt hast. Im Zweifel ist seine Faust schneller (vgl. Fremdwörter, Missverständnis).
Veröffentlicht unter I, Lästerlexikon
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Illustrierte
Als I. bezeichnet man eine geheftete umfangreiche Sammlung von teuren Werbeanzeigen in bester Druckqualität, angereichert mit Public-Relations-Beiträgen und geschickt verstecktem Product-Placement. Das Ganze wird von ein paar Artikeln über aufgegagte Belanglosigkeiten mit meist großformatigen Fotos unterbrochen, die so informativ zu sein scheinen, dass das Publikum bereit ist, für die I. Geld auszugeben, statt für das aufmerksame Durchblättern dieses Werbemediums eine Bezahlung zu verlangen (vgl. Hohlkopf, Kommunikation, Medien).
Imperativ
Dem Kategorischen Imperativ des Philosophen Immanuel Kant (1724-1804) stellte der Philosoph Arthur Schopenhauer (1788-1860) als seinen eigenen Imperativ das Moralische Gesetz entgegen: „Verletze niemanden, vielmehr hilf allen, soweit du kannst.“ Er hat das als Mitleid bezeichnet, das allen Egoismus überwindet. Dabei hat er nicht gesehen, dass sein moralisches Prinzip nicht der Überwinder des Egoismus ist, sondern die höhere, nämlich die reflektierte Form des Egoismus, weil es der Allgemeinheit dient und damit auch einem selbst, da man ein Teil dieser Allgemeinheit ist (vgl. Ich-Instinkt).
Impotent
Wenn deine Potenz nur noch darin besteht, dass du besonders großzügig Geld ausgeben kannst, wirst du zwar immer noch gerne gesehen, aber von anderen Augen (vgl. Potenz, Zeugungsfähigkeit).
Veröffentlicht unter A-I, I, Lästerlexikon
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Individualisten
Wenn Bevölkerungspolitiker heute immer wieder klagen, in den Zentren der Großstädte lebten fast nur noch I., ist das ein Missverständnis. Sie wollen den Singles damit nicht attestieren, sie hätten ihre besondere Eigenart, wären Persönlichkeiten oder sogar unteilbar, wie das Wort Individuum meint. Sie wollen damit nur sagen, dass die Gesellschaft in ihre Einzelteile auseinandergefallen ist, was sich bereits in räumlich separierten Wohnbezirken und dem daraus folgenden öden Konformismus zeigt (vgl. Gesellschaft, Habitus, Nonkonformismus).
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Influencer
Als I. (= Beeinflusser) bezeichnet man Personen, die sich wegen ihrer Bekanntheit – egal woher – und durch die Penetranz ihres Auftretens in den sozialen Netzwerken – vor allem bei Facebook, YouTube, Instagram – als Schaufensterpuppen für Werbung und Marketing beliebiger Interessenten eignen. Dazu müssen sie so viel Vertrauenswürdigkeit, soziale Autorität, Hingabe, Glaubwürdigkeit und konsistentes Verhalten zeigen oder zumindest vortäuschen, dass ihnen Millionen Follower und Liker blindlings folgen. Wobei nicht stört, dass die riesige Anhängerschaft auch gekauft sein kann oder durch diverse andere Tricks zustande kam. Denn die absolut verlässliche Basis dieser Form der Massen-Beeinflussung ist: Das Volk ist dumm wie Schifferscheiße (vgl. Hohlkopf, Persönlichkeit, Werbung)
Veröffentlicht unter A-I, I, Lästerlexikon
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Information
Nur scheinbar scheidet die Informations-Technologie die Menschen der modernen Gesellschaften in Informationsreiche und Informationsarme. Richtiger müsste die Alternative heißen: Interessierte und Uninteressierte. Waren doch auch früher für jedermann weit mehr Informationen greifbar, vor allem in Bibliotheken, als ein Mensch aufnehmen konnte. Der Computer bietet heute nur einen verspielteren Zugriff (vgl. Bildung, Informations-Technologie, Wissen).