Seit Jahren erleben wir die Literatursparte Krimi als eine Flut, ja, fast schon als einen Tsunami, dem kaum zu entfliehen ist. Anlass genug, sich einmal etwas intensiver mit dem Erzählformat Kriminalroman zu beschäftigen. Die so schlichte alte Einteilung in die zwei grundverschiedenen Krimi-Arten „Täter erst am Ende entdeckt“ (der gängige Whodunit-Roman) und „Täter von Anfang an bekannt“ (die seltenere Form) ist durch viele neue Varianten überschwemmt und zur Nebensächlichkeit geworden. Die neuen Unterscheidungen machen an den um Aufklärung bemühten Personen fest, an den Tatorten sowie an den Milieus, an aktuellen Problemen und an der Zeit. Deshalb gibt es jetzt unter dem Oberbegriff Krimi neben dem Thriller, der Schwarzen Serie, der Gangsterballade und dem Komischen Krimi den Kommissar- oder Detektiv-Roman sowie den Roman mit nicht beruflichem Ermittler oder gar einem Ermittler wider Willen. Daneben gibt es den historischen Krimi und den Regionalkrimi, den Technikkrimi, den Sozialkrimi und den Science-Fiction-Krimi … Eine Aufzählung, die man beinahe endlos fortsetzen könnte.