Todesverachtung

Nicht ganz richtiger Begriff für die Haltung der islamischen Intifadakämpfer in Palästina, der Selbstmordattentäter im Irak und anderer, die sich selbst in die Luft sprengen, um ihre Gegner mit in den Tod zu reißen. Denn dabei geht es nicht um Verachtung, sondern um den Wunsch, als Märtyrer direkt ins Paradies zu kommen. Wer darüber stöhnt, dass es gegen solche Wahntäter keinen Schutz gibt, sollte sich an die christlichen Kreuzritter erinnern, die – durch Papst Urban II. und Bernhard von Clairvaux aufgehetzt – schon vor 900 Jahren mit derselben T. und Paradiesgier in Palästina gegen die islamischen Einwohner gewütet haben, weshalb sie als unbesiegbare Himmelhunde gefürchtet waren. Dass dieses Do-it-yourself-Märtyrertum weder in der Bibel noch im Koran seine Berechtigung findet, hat nie gestört (vgl. Frieden, Fundamentalismus, Kamikaze, Menschenverachtung, Religiosität, Selbstmord).

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