Nachkommenschaft

Illustration: Guntram Erbe, Hilpoltstein

Illustration: Guntram Erbe, Hilpoltstein

Schon bei den alten Israeliten und den alten Griechen, den Begründern unserer westlichen Leitkulturen, war eine zahlreiche N. der allgemeine Wunschtraum. Und das nicht nur wegen der billigeren Arbeitskraft der Familienmitglieder, sondern um sich im Andenken der Nachgeborenen ein Fortleben und ein Stückchen Unsterblichkeit zu sichern. Das heißt, man war kinderlieb aus Eigenliebe. Lange Zeit auch bei uns. In der modernen Gesellschaft aber ist man viel weniger kinderlieb, weil sie den Kindern keine Zeit und Gelegenheit mehr lässt, ihre Eltern und deren Vorfahren zu rühmen. So wird unsere N. immer kleiner, und das trotz des wachsenden Kindergeldes (vgl. Ich, Muttertier, Oparolle, Vatertier).

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