779. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

China hat der Stadt Trier eine überlebensgroße Karl-Marx-Statue geschenkt. Die wurde jetzt enthüllt. In einer Feier zum 200. Geburtstag des berühmtesten Sohnes der Stadt. Eines zwar wohlmeinenden und engagierten Journalisten, der jedoch mit seinen halbgaren Theorien über Volkswirtschaft dafür gesorgt hat, dass auf dem halben Erdball mehrere Generationen von Menschen durch Not und Unterdrückung um ihr Leben betrogen wurden. Immerhin hat Trier damit eine neue Fremdenverkehrsattraktion. Jetzt werden Chinesen in hellen Scharen nach Trier kommen und dort mit der lömischen Kultul konfrontiert werden.

 

Feuerwehrleute und Sanitäter werden behindert und attackiert, Lehrer werde immer öfter brutal angegriffen. Genauso Angestellte in den Arbeitsämtern sowie Ärzte in ihren Praxen und in Kliniken. Die Retter in der Not sind in Not. Und die offensichtliche Brutalisierung unserer Gesellschaft ist ein reizvolles neues Diskussionsthema. Mal was anderes als immer bloß das Abschießen und Niedermachen in den Computerspielen oder die soundsovielte Variante von Gewalt in dem Haufen von täglichen Fernsehkrimis.

 

Ein T-Shirt für 30 Euro kostet das 150-Fache des Lohns, den die Näherin in Ostasien dafür erhalten hat. Weil der Einzelhändler bei uns über 50 % des Verkaufspreises einsteckt. Fair Trade ist das nicht. Aber die Näherin bekommt immerhin einen Lohn, während bei uns viele Künstler Werke schaffen, für die sie überhaupt nichts bekommen. Weil sich niemand findet, der sie ihnen abkauft. Denn das Hemd ist uns immer noch näher als ein Kunstwerk.

 

Als der französische Staatspräsident Emmanuel Macron jetzt, Englisch parlierend, die Frau des australischen Premiers „delicious“ nannte, was soviel wie „lecker“ heißt, hat die Politikerfrau sich vermutlich gefreut, während man den polyglotten Staatsmann weltweit auslachte. Der kleine Zwischenfall zeigt, dass wir alle uns als nicht Englisch-Muttersprachler mit unserer alltäglichen Englisch-Unterwürfigkeit lächerlich machen.

 

Der Verein Deutsche Sprache meldet: „In Europa ist Deutsch die meistgesprochene Muttersprache.“ Umso peinlicher, dass die in Brüssel hinter ihren doppelverglasten Riesenfassaden hockenden EU-Funktionäre das nicht bemerken. Denen kann man nur zurufen: „Shit happens!“ oder „Merde!“

 

Durch den Brexit fällt der zweitgrößte Nettozahler der EU weg, doch der Haushalt der EU wächst. Und die verbliebenen EU-Mitglieder müssen nun doppelt draufzahlen. Nach dieser kuriosen Logik wird die Bundesrepublik Deutschland eines Tages als letztes Mitglied der EU ihr gesamtes Vermögen nach Brüssel schaufeln und Konkurs anmelden müssen.

 

Die Frage zur Eröffnung der Freiluft-Saison lautet: Was haben Grill und Grille miteinander zu tun? Ganz einfach. Das eine ist die Einzahl, das andere die Mehrzahl einer heißen Sache.

 

Auf nach Amazonien! In den fast undurchdringlichen Wäldern des Amazonasgebietes soll es ein Volk geben, in dessen Sprache es keine Schachtelsätze gibt. Eine für Linguisten sensationelle Ausnahme von der allgemeinen Sprachentwicklung. Dem kulturellen Status dieses Volkes nähern wir Deutschen uns in großen Schritten mit dem kurzatmigen Bildzeitungsstil und der Förderung der sogenannten Leichten Sprache und der Einfachen Sprache.

 

Nach der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) der EU, die ab dem 25. Mai 2018 bei uns Gesetz ist, darf auch mein zweiwöchentlicher NETzine-Newsletter nur noch an die Personen verschickt werden, die ihn bestellt haben. Die etwa anderthalb Tausend Adressen, die sich angesammelt haben, werden am 25. Mai gelöscht. Wer weiterhin regelmäßig und kostenlos meine Kommentare bekommen möchte, sollte mir eine E-Mail senden oder – noch einfacher – sich auf der Titelseite des Netzine in die Maske „Newsletter bestellen“ eintragen. Die so gesammelten Adressen stehen nur bis zum jederzeit möglichen Widerruf in meiner Liste, werden für nichts sonst benutzt und auch nicht weitergegeben.

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