761. Ausgabe

Passiertes! – Passierte es?

 

In Berlin (sprich Böhlin) gibt es inzwischen immer mehr Restaurants und Kneipen, in denen die Gäste nur noch auf Englisch bedient werden, weil das Personal kein Deutsch kann. Geschickt, wie die Berliner sind, stellt man diesen Nachteil als besonderen Vorzug heraus, will man sich doch nicht länger mit dem Status als deutsche Hauptstadt zufrieden geben, lieber in einem Klein-London (sprich littellanden) leben. Und das auf BREXIT komm raus.

 

Ein Buch, sagte der Buchhändler, wertet der moderne Mensch nicht mehr als das Non-Plus-Ultra. Doch mit einem Buch nach dem anderen kommt er ihm schon näher.

 

Die Reiseveranstalter und Transportunternehmen freuen sich über eine neue Einnahmequelle: Flüchtlinge, auch anerkannte Asylanten, die in Deutschland leben, besuchen immer mal wieder als Touristen das Land, aus dem sie gerade geflohen sind. Das sollen zwar erst Zahlen im dreistelligen Bereich sein, doch gibt es berechtigte Hoffnungen auf eine deutliche Steigerung dieser neuen Tourismusvariante.

 

Bundespräsident Gauck fühlte sich gesundheitlich nicht in der Lage, auch noch die übliche zweite Amtszeit durchzustehen. Doch jetzt zieht er als Alt-Bundespräsident mit einem Stab von hoch bezahlten Leuten in das Bundestagsgebäude ein, wo er auf Kosten des Steuerzahlers neun Büros mit insgesamt 197 qm Fläche belegt, sich daneben einen Dienstwagen samt Chauffeur hält und den Ehrensold von rund 240.000 Euro im Jahr bezieht, der jedem ehemaligen Bundespräsidenten und Bundeskanzler bis ans Lebensende gezahlt wird. Und der Bundesbürger fragt sich: Ist das alles notwendig im Dienste der gesundheitlichen Erholung? ˗ Antwort: Nein, dieses alle Vergünstigungen im Extrem wahrnehmende Verhalten ist nur ein Beispiel für die modernste Form der Ausnutzung, die sich die hochrangigen Priesterschaften jeglicher Religion schon immer zu leisten pflegen. Wenn sie in ihrem Allmachtsanspruch dann auch noch die Verbindung mit der staatlichen Macht schaffen, wie schon im alten Ägypten und im kaiserlichen Rom, gibt es kein Halten mehr.

 

Die Regierenden wussten schon immer: Eine Bevölkerung, die durch religiöse Bestimmungen in ihrem natürlichen Freiheitsdrang eingeschränkt lebt, ist leichter zu regieren. Lässt diese Bindung an die Religion allmählich nach, öffnet man das Land geschickterweise für eine andere Religion, nach dem Prinzip: Konkurrenz belebt das Geschäft. Nach dieser Devise halfen sich viele deutsche Fürstentümer, auch das protestantische Preußen, mit der Öffnung der Grenzen für die calvinistischen Hugenotten und rechtfertigten das mit dem Spruch: Jeder soll nach seiner Fasson selig werden. In der Bundesrepublik half sich die Kanzlerin mit ihrem Marionetten-Bundespräsidenten Wulff genauso mit dem Spruch: Der Islam gehört zu Deutschland.

 

Den Richtern gehen die Kläger aus. Seit Jahren steigt bei uns die Zahl der zugelassenen Anwälte, während die Zahl der bei den Zivilgerichten eingelegten Klagen kontinuierlich abnimmt. Offensichtlich geben die Rechtsuchenden sich immer öfter mit der Hilfe von Ombudsmännern und Mediatoren zufrieden, was  nicht so teuer ist und schnellere Ergebnisse bringt. Damit wird dann aber die Weiterentwicklung unseres Rechtssystems durch höchstrichterliche Entscheidungen stark eingeschränkt. Die großen Unternehmen müssen ohnehin meistens vor internationalen Gerichten außerhalb des deutschen Sprachraums prozessieren. Die unterbeschäftigten Zivilrichter einfach an Gerichte zu versetzen, die mit Klagen zugeschüttet werden, wie die mit Flüchtlingsproblemen beschäftigten Verwaltungsgerichte, lässt jedoch das Gesetz nicht zu. Kein Wunder, dass der Deutsche Richterbund dafür plädiert, mehr Fälle durch Richterkollegien entscheiden zu lassen statt durch Einzelrichter.

 

In der Buchhandlung endlich den Durchblick gekriegt. Sogar ohne etwas zu lesen, einfach nur vor dem Regal der immer dicker werdenden historischen Romane verweilend, die mir ihre Rücken in imponierender Breite von vier bis sechs Zentimetern zuwandten. Ja, wurde mir plötzlich klar, man muss Verständnis haben für diese krass zunehmende Korpulenz der Bücher, wird doch auch die Vergangenheit Jahr für Jahr immer umfänglicher.

 

Etwas zu dem spektakulären Dreisprung in der Entwicklung der literarischen Gattung Kriminalroman: Agatha Christie glaubte den Krimi bis an die Grenze der Kuriosität fortentwickelt zu haben mit „The Murder of Roger Ackroyd“ (deutsch „Alibi“), in dem sie den Assistenten des Detektivs der Mörder sein ließ. Der britische Krimiautoren-Verband kürte diesen frühen Christie-Krimi zum besten Kriminalroman aller Zeiten. Doch hat die Baroness Emmuska Orczy in ihrem Krimi „The Old Man in the Corner“ noch eine Steigerung geschafft, indem sie den Detektiv selbst der Mörder sein ließ. Und jetzt mein Krimi „Das Mannheimer TT ermittelt“, der diese Entwicklung auf die Spitze treibt. Denn hier bringt die Suche nach dem Täter oder der Täterin – stopp! Das müsst Ihr selbst herausfinden. Macht entschieden mehr Spaß.

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